Ode an Valparaiso - von Pablo Neruda

                                     Valparaiso – das paradiesische Tal

4 Wochen warten auf unser Turtle in Valparaiso – die schöne Hafenstadt Chiles am pazifischen Ozean. Sogar der Nobelpreisträger ( 1971 für Literatur ) Pablo Neruda hat dieser interessanten Stadt einige Worte gewidmet. Hier seine Ode an Valparaiso:

VALPARAÍSO,

qué disparate eres, qué loco, puerto loco,

qué cabeza con cerros, desgreñada, no acabas de peinarte,

nunca tuviste tiempo de vestirte, siempre te sorprendió la vida,

te despertó la muerte, en camisa, en largos calzoncillos

con flecos de colores, desnudo con un nombre

tatuado en la barriga, y con sombrero, te agarró el terremoto,

corriste enloquecido te quebraste las uñas,

se movieron las aguas y las piedras, las veredas, el mar, la noche,

tú dormías en tierra, cansado de tus navegaciones,

y la tierra, furiosa, levantó su oleaje más tempestuoso

que el vendaval marino, el polvo te cubría los ojos,

las llamas quemaban tus zapatos, las sólidas casas de los banqueros

trepidaban como heridas ballenas, mientras arriba las casas de los pobres

saltaban al vacio como aves prisioneras que probando las alas se desploman.

 

Pronto, Valparaíso, marinero, te olvidas de las lágrimas,

vuelves a colgar tus moradas, a pintar puertas verdes, ventanas amarillas,

todo lo transformas en nave, eres la remendada proa de un pequeño, valeroso navío.

La tempestad corona con espuma tus cordeles que cantan y la luz del océano

hace temblar camisas y banderas en tu vacilación indestructible.

 

Estrella oscura eres de lejos, en la altura de la costa resplandeces

y pronto entregas tu escondido fuego, el vaivén de tus sordos callejones,

el desenfado de tu movimiento, la claridad de tu marinería.

Aquí termino, es esta oda, Valparaíso, tan pequeña como una camiseta desvalida,

colgandoven tus ventanas harapientas meciéndoseven el viento del océano,

impregnándose de todos los dolores de tu suelo, recibiendo el rocío

de los mares, el beso del ancho mar colérico que con toda su fuerza

golpeándose en tu piedra no pudo derribarte, porque en tu pecho austral

están tatuadas la lucha, la esperanza, la solidaridad y la alegría

como anclas que resisten las olas de la tierra.

 
Airbnb in Providencia

Unser Airbnb ist wunderbar, gut gelegen zwischen zwei Metrostationen mit Aussicht auf den Cerro San Cristòbal und auf die zuoberst schneebedeckten Anden. Eine kleine Einzimmerwohnung auf zwei Ebenen mit Glasfront und kleiner Küche. Die Gastgeberin ist für uns über Whatsapp immer erreichbar, und hilft uns uns in der Stadt zurecht zu finden mit vielen Tipps. Die kleine Wohnung hat sie sehr liebevoll eingerichtet und mit Bildern, die ihre Mutter gemalt hat, herrlich geschmückt. Wir fühlen uns wohl, und können uns von der Hektik der Stadt zurückziehen. Markus Lieblingsort ist die Treppenstufe, wo man die oben beschriebene herrliche Aussicht auf die Stadt hat. Die Strasse vor dem Haus ist leider etwas laut, aber auch sehr unterhaltend. Gerade gegenüber gibt es eine kleine Bäckerei mit Brot, Empanadas und Donuts, und gleich um die Ecke gibt es einen kleinen Tante Emma Laden mit frischen Früchten, mit Gemüse, frischen Eiern. Was will man da noch mehr? Allgemein gibt es hier in Santiago tausend kleine Läden und Geschäfte, die kleine Dinge verkaufen und scheinbar in dieser geschäftigen Stadt überleben können.

Ich hatte etwas mehr Glück als Markus: bei einem kleinen Schuhmacherladen habe ich meine Schuhe vorbeigebracht, wo ein Riemen sich gelöst hatte: kein Problem eine Stunde später und 3.- sFr später hatte ich wieder einen neuen Schuh.

eingefangen auf einem Spaziergang durch das Zentrum:

selbst in dieser Metropole findet sich Flora und Fauna:

 
Erste Eindrücke von Chile - Santiago

Nach einem eher mühsamen 12-stündigen Flug von Melbourne nach Santiago de Chile sind wir in dieser Millionenstadt gelandet. Die Landung perfekt. Nach einem Kaffee und einem Mineralwasser haben wir den Bus in die Stadt genommen, und sind dann mit der Metro an unser Airbnb im Stadtteil Providencia gefahren. Lustigerweise fährt die Metro in Santiago nicht an den Flughafen. Providencia ist der Stadtteil in Santiago wo sich das Arbeitsleben abspielt. Die Wochentage sehr geschäftig, viel Verkehr, viele Menschen in Arbeitskleidung, kaum Kinder, einige Hochhäuser und viele Banken, der Sonntag ist ruhig, kaum Verkehr, kaum Leute auf der Strasse. Nur einige Touristen schlendern herum, da in und um Providencia herum viele Sehenswürdigkeiten sind.

Costanera-Center:

Aussicht vom Cerro San Cristòbal:

Der Costanera-Center, das höchste Gebäude in ganz Südamerika. Der Cerro San Cristòbal, ein kleiner Hügel mitten in der Stadt mit einem zoologischen Garten, einer Standseilbahn und einer Luftseilbahn auf der anderen Seite. Zuoberst oben thront über der Stadt eine 22 Meter hohe weisse Statue der Jungfrau Maria. Die Aussicht vom 880 Meter hohe Berg ist atemberaubend, sofern der Smog über der Stadt diese zulässt. Die Millionenstadt (5.2 Millionen Einwohner, 7 Millionen Einwohner hat die gesamte Metropole, dies ist 1/3 der gesamten Bevölkerung von Chile!) liegt wunderbar gelegen in einer Ebene des Rio Mapocho, umrundet von den Anden auf der östlichen Seite und von der Cordillera de la Costa im Westen.

Cerro San Cristòbal mit der Statue der Jungfrau Maria:

weitere Sehenswürdigkeiten (Bahai-Tempel, Kathedrale):

Immer wieder sind wir auf Märkte gelandet: der Mercado Central im Zentrum, wo frischer Fisch verkauft wird und zudem viele Fischrestaurants um die Gunst der Touristen werben. Der Vega Markt auf der anderen Seite des Flusses Mapocho: viele fische Früchte, Kräuter, Reis, Säfte, und und und. Beim Besuch des Stadtteiles San Miguel, welches eine Aussenbezirk von Santiago ist, sind wir wieder auf einen Markt gestossen: Früchte, Gemüse, Kleider, alles für den Haushalt, der Markt mitten auf der Strasse. Eigentlich waren wir unterwegs um das «museo a cielo abierto» zu sehen. Ein Projekt dieses Stadtteiles, um gegen die zunehmende Verschmutzung der Häuser durch Sprayer und durch verschiedenste Plakate anzukämpfen. Viele Künstler haben sich hier verwirklicht und damit den Stadtteil San Miguel in ein Museum am offenen Himmel gestaltet. Zum Schluss sind wir noch auf dem Bio Bio Markt gelangt. Markus hat schon die Augen verdreht, weil er gedacht hat, es gibt da nur Bio-Gemüse und Verkäufer in Birkenstockschuhe. Aber nichts dergleichen. Keine Ahnung wieso es Bio Bio heisst, aber die Güter sind alles andere als Bio. Es gibt hier alles zu kaufen, die neuesten Schuhe von der Marke Adidas, Reebock, und und und (wahrschelich ja nicht die Originalmarke?!), hübsche Kleider, jede Menge Jeans, aber nur in solche Grössen, in die wahrscheinlich keine einzige Frau hier in Südamerika reinpasst, Möbel, Computer, Natels, Schrauben, einfach alles, was das Herz begehrt. Die Preise ziemlich gut, wenn man sich die Zeit nimmt das Richtige zu finden. Mitten drin eine Halle voller Coiffeursalons mit lautester Latinomusik, eine grosse Party, wo alle bei derselben Musik den gleichen schnittigen Haarschnitt bekommen. Wahnsinn! Die Märkte hier sind einfach super. Da muss man gar nichts kaufen, einfach mitten durch laufen und erleben (Markus meint: überleben😊).

Barrio San Miguel:

Märkte:

 
Die Bedeutung von Mañana

Mañana

Um die Wartezeit zu nutzen bis unser Turtle in Chile ankommt, kann man so Einiges erledigen. Natürlich kommt das Erkunden der Stadt Santiago nicht zu kurz. Es gibt hier aber ganz viele Möglichkeiten Kleider zu reparieren. Ich hänge eben etwas an meinen Kleidern, und es muss ja nicht immer gerade wieder Neues gekauft werden. Also hier eine kleine Erfahrung aus Chile, schmunzeln erlaubt.

An meiner «megagiga-Lieblingshose» haben sich nach all den Reisen und Belastungen ein paar Abnutzungsspuren ergeben.

Reissverschluss an der rechten Hosentasche abgerissen.

Kleinere Nähte sind aufgegangen.

Also eigentlich nichts Schlimmes. Nach dem wir eine Schneiderin unseres «Vertrauens» gefunden haben, (es gibt hunderte hier) haben wir unsere Wünsche angebracht.

Einmal Reissverschluss an der rechten Tasche ersetzen und Nähte kontrollieren. Die nette Señorita meinte das sei kein Problem, 5000 Pesos (7.50 Fr.) und alles komme in Ordnung. Wir sollen Morgen ( also mañana ) wieder die Hose abholen.

Der nächste Morgen kam, und ich freute mich auf meine Hose. Nun, die Señorita hat aber noch nicht angefangen, leider hätte sie keinen Reissverschluss in der richtigen Farbe. Wir erklärten ihr, dass es kein Problem ist eine andere Farbe zu verwenden. O.K, Morgen ist die Hose fertig.

Auch dieser nächste Tag kam mit viel Sonnenschein. Dieses Mal sass da aber eine andere Señorita. Die Hose war jedoch fertig und sie führte stolz den neuen Reisverschluss vor. Super, der funktioniert, Danke. Aber der Reissverschluss vorne war ja auch vorher schon ganz, wir erklärten ihr, dass der Verschluss rechts abgerissen sei.

Ach so, meinte die Señorita, sie war auch ganz erstaunt, dass sie einen Reissverschluss ersetzen musste der ganz war!!

Also bitte wieder von vorne: Reissverschluss rechts an Tasche ersetzen und Nähte kontrollieren……….. Mañana………..

Das Ende ist gekommen. Die Hose ist wieder ganz und meine Nerven wurden mit einem oder zwei Bierchen entlohnt. 😊

 
Chile

Wie weiter??

Beim durchstöbern etlicher kleiner Geschäfte viel mir ein Spruch auf einer Holztafel auf:

«Das Leben beginnt am Ende deiner Komfortzone»

Das war ja vor einem Jahr auch etwas der Grund für unseren «Ausstieg» aus dem Alltag. Hm, nun ja, Australien ist schon etwas eine zweit «Komfortzone» für uns geworden. Wir wissen in etwa wie es hier funktioniert. Aber ein Jahr im Auto zu geniessen, und dabei die grösste Zeit im Outback oder in den verschiedenen Wüsten zu verbringen, immer ein Auge auf die Vorräte  und vorallem aufs Trinkwasser zu haben. Die Natur zu schätzen zu wissen was sie kann…und was sie von uns fordert!

Dass war unser Ausstieg aus der ersten «Komfortzone». Nun nach einem Jahr fand ich eben diesen Spruch in einem Laden. Für mich war das der Startschuss (in meinem Hirn) nun wieder die nächste Komfortzone zu verlassen.

Raquel hatte schon immer das Ziel Südamerika. Nun ja warum nicht mit Chile anfangen:

 

Wir trafen nette Leute mit Erfahrungen und guten Adressen um ein «Chile-Abenteuer» zu organisieren. Nun stehen wir in Melbourne bei Freunden zu Hause, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Das Auto muss «Quarantäne» mässig gereinigt werden. Hmm, wie kriegt man den ganzen Outback Schlamm, oder den Pilbara Staub aus dem Auto. Ich weiss es auch nicht, ausser das ich seit einem Monat jede Möglichkeit das Auto zu waschen nütze. Ich liege unter dem Auto und schruppe das Auto mit einem kleinen Schwamm…….. und schrubbe und schrubbe…..

Der Container ist gebucht das Schiff ist bekannt. Für unser «Turtle» geht die Reise am 16.02.2019 los. Leider können wir nicht mit dem Schiff reisen, also werden wir vor unserem «Turtle» in Chile sein. Da werden wir genügend Zeit haben, um die Genehmigungen für unser Turtle zu organisieren. Natürlich werden wir uns auch Zeit nehmen um das Land etwas zu «spüren». Für Raquel und mich wird es eine ganz neue Erfahrung sein, wieder zu starten, um zu leben…….

Trotzdem werde ich das Outback und die Wüsten Australiens vermissen...

 
WIR - ein Jahr lang Down under

Ein ganzes Jahr durften wir Down under verbringen. Am Anfang hatten wir eigentlich nur den Flug bis nach Alice Springs gebucht - nichts weiter war geplant. Der Lauf der Dinge hat uns nach Indien an die Hochzeit unseres Freundes Sagi geführt, ein unvergessliches Erlebnis und viele neue Freundschaften. Die Gastfreundschaft, die wir in Indien geniessen konnten ist unglaublich. Wir wurden von der ersten Sekunde an wie Familienmitglieder behandelt, und heute noch haben wir Kontakt mit einigen Leuten.

Die ehemalige Gastfamilie von Madleina hat uns in Coffs Harbour willkommen geheissen. Sie haben uns die Gegend gezeigt, zuhause aufgenommen, und für die Weiterreise wurden wir mit vielen frischen Früchten und mit selbstgemachtem Olivenöl eingedeckt, welches uns für das ganze Jahr gereicht hat.

Mit Tash und Bruce durften wir unvergessliche zwei ein halb Wochen in den Communities im Aboriginal land verbringen, Markus konnte viele mechanische Dinge lernen, die uns jetzt unterwegs immer geholfen haben. Für einen Oelwechsel brauchen wir keinen Mechaniker mehr.

Zurück in Alice Springs haben wir unsere langjährigen Freunde Regina und Brian getroffen, und mit ihnen haben wir einige Tage um Alice Springs verbracht. Die zwei Globetrotter kennen wir seit 2010. In diesem Jahr haben sie sich entschlossen nicht mehr zu arbeiten und in ihrem Auto unterwegs in Australien zu sein. Damals haben wir sie im Nationalpark Finke River angetroffen, und dabei ist eine schöne Freundschaft geworden. Sie haben uns auch in der Schweiz besucht, und wir haben sie seitdem wieder in Alice Springs getroffen. Zusammen haben wir Mütze und Schall gestrickt, denn zu diesem Zeitpunkt war es im australischen Zentrum ziemlich kalt.

Im August sind wir dann wieder mit Bruce und Tash auf ein nächstes Abenteuer gestartet. Zusammen sind wir die Canning Stock Route von Halls Creek nach Wiluna gefahren. Fast 2000 km durch die Wüste.

Im Westen angekommen konnten wir schnorcheln und die schönen Buckelwale bewundern. Wir haben neue Freunde gefunden: Arno und Nicole, die jetzt in Tasmanien sind und Michi und Karin, die leider schon wieder zurück in der Schweiz sind. Susi und Ruedi in ihrem OKA haben uns inspiriert. Sie sind schon seit vielen Jahren unterwegs auf dieser Welt, sie haben uns vieles von Südamerika und von Afrika erzählt. Sue und Dave haben uns geholfen einen neuen Kompressor zu besorgen, und haben uns für eine Woche ohne wenn und aber in ihrem Hause aufgenommen, bis wir den Kompressor einbauen konnten. Auch sie haben sich entschieden den Alltag hinter sich zu lassen und in eine neue Zukunft zu blicken. Sie haben ein Hausboot gekauft, ihr Geschäft in Carnarvon verkauft, und sie sind losgezogen. Der Zufall wollte es, dass wir jetzt im neuen Jahr in der Nähe von ihrem Hausboot waren, sodass wir eine Woche auf ihrem Hausboot verbringen durften.

Nach dem Westen konnten wir es nicht lassen ein letztes Mal nach Alice Springs zu fahren, wo wir bei Sagi und Mark hausen durften. Markus hat den Poolboy gespielt, und ich durfte mich etwas in indische cuisine verwirlichen.

Um die Zeit im Westen Australiens hat die neue Idee in unserem Kopf angefangen zu keimen. Doch dazu Näheres im nächsten Blog.

Die letzte Station in Australien verbringen wir in Melbourne. Auch hier dürfen wir auf die Gastfreundschaft von Freunden zählen. Wir sind beim Schwager von Sagi und bei seiner Frau. Hier dürfen wir alles vorbereiten für das neue Abenteuer und die Stadt Melbourne kennenlernen. 

 
skurriles
 
Standplätze

Ein Jahr lang unterwegs in Australien in unserem Camper. Wir haben wunderschöne Standplätze gefunden, häufig direkt am Strand, im Flussbett, zwischen den Dünen, unter schönen Eukalyptusbäume. Manchmal war es heiss, häufig angenehm, zu häufig kalt, selten nass, fast immer trocken.

 
Strände und immer mehr Strände

Wir haben die Strände im Osten Australiens gesehen, unsere Füsse sind über Strände in Westaustralien gelaufen, und wir haben Sandkörner in Südaustralien gezählt:

 
weil Sonnenuntergänge einfach so schön sind

 

 
Abschied von einem schönen Tag

Wir haben in diesem Jahr viele schöne Sonnenuntergänge erleben dürfen.

Wenn der Tag sich langsam verabschiedet:

 
Skippy

hat uns das ganze Jahr über immer wieder begleitet:

und dieses jahr haben wir herausgefunden, dass skippy sich auch als burger ganz gut macht....

 
Wüstenblumen

weitere Wüstenblumen, die wir angetroffen haben:

 
Sturt's Desert Pea - Swainsona formosa

Eine der prächtigsten Blumen Australiens, die sogar in ihrem wissenschaftlichen Namen das Attribut formosa: lat. = schön hat, kommt in den ariden Zonen Australiens vor. Man findet sie aber nicht häufig. Wir hatten das Glück diese wunderschöne Blume dieses Jahr an verschiedenen Orten anzutreffen: in Alice Springs, auf der Canning Stock Route und in Cape Range NP. Auf der Canning Stock Route gab es fast einen ganzen Teppich davon, interessanterweise nur ganz genau zwischen zwei Dünen, weder vorher noch nachher wieder.

 

 
Melbourne - oder indian cuisine

Die letzte Station auf unserer Australienreise ist die Metropole Melbourne, die südlichste Millionenstadt der Welt, schön am Yarra Fluss gelegen. Wir dürfen bei Sagis Schwager Mani und dessen Frau Nav wohnen. Wir sind froh nicht Mitten in der Grossstadt sein zu müssen. Die zwei leben einige km südwestlich von Melbourne. Mit dem Zug kommt man von hier aus wunderbar in wenigen Minuten in die Stadt.

Die Stadt ist sehr busy, die Manager füllen die Strassen in ihren immer gleich aussehenden massgescheiderten Anzügen. Die Frauen grau in grau in ungemütlichen Highheels mit Dokumententasche von Vuitton und  Handtasche von Gucci. Alle mit dem neuesten Smartphone am Ohr, alle sehen sie sehr geschäftig aus. Alle arbeiten sie in diesen grossen Hochhäuser wo eigentich nichts produziert wird. Pündklich zur Mittagszeit schwärmt die eine Hälfte in die tausenden von verschiedenen Take-away shops, die andere Hälfte geht am Yarra River joggen. Diejenigen beim Essensstand sehen eher glücklich aus, die anderen beim Joggen weniger. Aber eben: es ist Trend!

 

Am Yarra Fluss entlang schlendern, da vergisst man fast, dass man in einer Grossstadt ist. Die Cafès laden ein einen Halt zu machen und zu geniessen.

Bei Mani und Nav bilden wir uns fort in der "indian cuisine". Bei ihnen zuhause wird indisch gekocht, es gibt häufig roti und alle möglichen masalas und curries. Und zu allen Tageszeiten trinken wird Milch getrunken - muss ich meine Meinung über den MIlchkonsum revidieren? Anscheinend trinken alle Inder viel (wirklich viel) Milch. Morgens im Müsli, zwischendurch gönnt man sich ein Glas Milch mit "Rosensirup" (ist sogar Yammi), selbstgemachter Quark ist ein Muss als Begleitung zum z`Nacht (raita), und vor dem zu Bette gehen trinken doch tatsächlich diese erwachsenen Menschen noch ein Glas Milch. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie dem Eisenmangel entgehen, weil die Linsenmahlzeiten mindestens genau so wichtig sind im Alltag. Auf jeden Fall macht es Spass neue Dinge zu lernen, mit Gewürzen zu experimentieren, und den Umgang mit Zwiebel, Knoblauch und Ginger (4 grosse Zwiebel pro Mahlzeit ist keine Ausnahme) zu erleben und überleben (geht ohne Probleme). Dafür kochen wir auch Polenta mit Ratatouille, Kürbissuppe und Lasagne. Unsere Gastgeber sind ganz erstaunt sind, dass es eine Kulinarik auch ausserhalb Indiens gibt.

Wir sind sehr dankbar für die Gastfreundschaft. Wir bekommen ein eigenes Schlafzimmer, das Zweitbad steht uns zur Verfügung, Waschmaschine da, die Küche steht uns zur Verfügung und wir können gehen und kommen, wann wir möchten. Am Wochenende gehen wir zusammen bowlen und beim Pakistani in Melbourne dinieren. Danke Mani und Nav. Wir hoffen, dass wir euch irgendwann Mal in der Schweiz willkommen heissen dürfen. 

Uebrigens besteht die Bevölkerung der Stadt Melbourne zum größten Teil aus Einwanderern, die u. a. chinesischer, britischer, griechischer, italienischer, irischer, kroatischer oder vietnamesischer Herkunft sind. Deshalb sind die kulinarischen Möglichkeiten gross. 

Streetart in Melbourne:

 

Wir bleiben insgesamt 2 ½ Wochen in Melbourne, die meiste Zeit benötigen wir um das Auto zu reinigen und startklar zu machen für das nächste Abenteuer….aber dazu mehr im nächsten Blogeintrag.

 
Blue wren oder Prachtstaffelschwanz
 
Murray River

Die letzte Woche haben wir auf dem Murray River verbracht. Ja, ihr habt richtig gelesen auf und nicht am. Also schon auch ein bisschen am, aber vor allem auf. Wir haben unsere Freunde Sue und Dave besucht. Ihr erinnert euch vielleicht noch. Wir haben sie vor einigen Monaten an der Westküste in Carnarvon getroffen, und sie haben und damals eingeladen sie in Renmark zu besuchen. Und zwar haben sie sich ja ihren Lebenstraum verwirklicht. Sie haben alles in Carnarvon aufgeben und sich ein Hausboot auf dem Murray River gekauft. Es ist ein älteres Häuschen, welsches sie nun langsam etwas erneuern. Wir durften nun auf ihrem zweiten Deck für eine Woche unser Zelt aufschlagen und die Atmosphäre auf dem grossen Fluss Murray geniessen. Es gibt scheinbar über 2000 Hausboote auf diesem etwa 2500 km langen Fluss, der von den australischen Alpen im Südosten Australiens nach Adelaide fliesst. Die Stadt Adelaide ist in ihrer Wasserversorgung zum großen Teil vom Murray abhängig. Auch für die Landwirtschaft im Murray-Darling-Becken ist Wasser des Flusses unentbehrlich. Hier wachsen Trauben, Zitrusfrüchte, Mandeln und zum Teil auf andere Früchte und Gemüse. Aber die Gegend ist unglaublich. Der Fluss voller Wasser, aber die Ufer sind trocken wie die Wüste. Nur die Plantagen sind dank der Bewässerungsanlagen grün. Wie lange wohl das Wasser reichen wird?

kein Photoshop!

 Wasserspiegelung:

Für die Australier ist der Fluss natürlich auch ein Wasserspielplatz (Wasserski, Kanu, Boote). Wir haben jedoch die wunderbare Natur genossen. Pelikane haben jeden Abend vor dem Boot einen Fisch nach dem anderen gefischt und in den grossen Schlund verschwinden lassen. Kormorane haben ihre Flügel auf den Bäumen vor dem Boot zu trocknen weit geöffnet, eine ganze Familie schwarzer Schwäne haben jeden Abend einen Spazierschwumm gemacht. Ein Uhu hat uns in den Schlaf geuhut. Wunderbar. Einen Ausflug in die Stadt Renmark haben wir auch gemacht. Um 7:30 haben wir das Ufer verlassen, sind langsam mit etwa einer Geschwindigkeit von 5 km/h Flussabwärts getuckert. Für die etwas mehr als 10 km haben wir etwa 3 Stunden gebraucht. Wir haben Kaffee getrunken und den anderen Hausbooten zugewunken.

Mathilda immer zuvorderst:

Der tägliche Sprung ins Wasser unmittelbar vom Heck aus hat auch grossen Spass gemacht und feine Erfrischung gebracht. Die Zeit auf dem Hausboot ist im Fluge vergangen.

immer diese freundlichen "locals"

Die Stühle sind bereit für die abendliche Abkühlung:

Die Pelikane beim dinnieren:

die Schwänenfamilie auf ihrem abendlichen Spazierschwumm:

ein Kormoran ist aufgetaucht:

 Bei dieser Hitze müssen alle viel trinken:

 
Silvester

Unsere Silvesterfeier dieses Jahr war nicht ganz nach dem Motto: "same procedure as every year, James!"

Es war nicht kalt, sondern heiss. Es lag kein Schnee herum, sondern Sand. Es gab kein Feuerwerk, sondern tausende von Sternen!

Unser Standplatz an Silvester:

 

 
Yorke Peninsula

Im Süden haben wir uns entschieden einige Tage auf der Yorke Peninsula zu verweilen. In den ersten paar Tagen haben wir bei sehr angenehmer Temperatur noch einige Wanderungen im Mount Remarkable NP unternehmen können. Ist ein gutes Gefühl wieder einmal etwas an Höhe gewinnen zu können. So hoch wie auf dem Mount Remarkable waren wir schon lange nicht mehr. Der Berg erhebt sich doch auch etwas mehr als 960 Meter über Meer.

Vor lauter Angst, dass jemand kommt auf den Baum gesprungen:

Ansonsten ist die Gegend eigentlich für das Getreide und für die schönen Strände bekannt. Die Strände haben viel Abwechslung geboten, wir haben praktisch jeden Strand uns angeschaut, sind viel baden gegangen, und haben die Sonnenuntergänge bewundert. Das Getreide haben wir nun in Form von Bier genossen. Die Peninsula schimpft sich das Gersten-Silo von Australien. Somit ist das Landesinnere der stiefelförmigen Halbinsel von grossen Kornfeldern versehen. Kaum mehr ein Baum zu finden, geschweige denn Wälder, alle wurden gerodet um der Getreideindustrie Platz zu machen. 

riesiger Mähdrescher:

Heuballen:

 

Getreidesilo:

Schatten gefunden in einer Blechhütte am Strand:

 einer der vielen schönen Strände:

 und noch einer:

 

 
Butter chicken

Falls mal jemand Lust hat ein Butter Chicken gericht zu kochen, hier ein superfeines Rezept!

Viel Spass und en Guete!

 

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