Beanie Festival 2012 Alice Springs oder crazy Hüte für crazy people
Dieses Wochenende ist hier in Alice Springs das Beanie Festival. Ich freue mich schon wahnsinnig die vielen kreativen Hüte zu sehen und zu bewundern. Markus versucht sich auch etwas zu freuen, und fragt sich die ganze Zeit was man vier Tage lang um das Thema Beanies veranstalten kann. Wer Lust hat einen Blick in das interessante Thema zu werfen hier die Homepage: www.beaniefest.org/ .Und wer unbedingt so ein Beanie haben möchte, kann es bei mir bestellen. Die Preise kenne ich aber (noch) nicht!

 
Finke River NP
Unser momentan letztes Abenteuer - der Finke River - nur 130 km von Alice Springs entfernt findet man den Finke River Nationalpark. Sehr bekannt bei allen Fans des Red Center wegen Palm Valley. Dies ist eine kleine unglaubliche Oase Mitten im Outback. Innerhalb des Finke River-Betts findet man einige Palmen als Relikte des einst vor Jahrtausenden herrschenden tropischen Klimas, welche hier überlebt haben. Nun wenn man genau diesem Fluss weiter folgt, dann hat man die Möglichkeit auf ein weiteres Paradies zu treffen. Die meiste Zeit fährt man wiederum im eigentlichen Flussbett, weshalb der Weg teilweise sehr sandig, teilweise sehr steinig und ruppig ist. Dies wiederum ist auch der Grund weshalb nur sehr wenige Leute anzutreffen sind. Der Finke Fluss schlängelt sich durch die James Ranges und bildet wunderschöne kleine Schluchten. Während der Regenzeit ist der Park häufig geschlossen, weil der Weg durch den Fluss nicht passierbar ist. Jetzt aber, nach der Regenzeit ist die Gegend wunderschön. Immer wieder finden sich kleine oder grössere Wasserlöcher, welche die Vegetation wunderbar grün halten und voller Leben sind. Teilweise voller Fische, sicher aber Brut- und Trinkplatz für eine Menge verschiedener Vögel darstellt. Diese Vögel sind auch der schönste und angenehmste Wecker, den man am Morgen haben kann. 

 
Simpson
Nach einem Boxenstopp in Alice Springs um die Reserven aufzufüllen sind wir in die Wüste gefahren. Der Simpson desert ist immer für eine Überraschung gut. Schon vor zwei Jahren wollten wir diese Wüste durchqueren von Birdsville her, also von Osten nach Westen. Zu unserem Staunen konnten wir dies jedoch nicht tun, weil der östliche Teil der Wüste unter Wasser stand! Wir haben es auch nicht geglaubt, bis wir es mit eigenen Augen gesehen haben. Nun, damals sind wir dann um die Wüste herum gefahren und sind von Westen her in die Wüste rein und dort auch wieder raus. 
Diese Wüste ist eine der 5 grossen Wüsten Australiens, welche südöstlich von Alice Springs liegt. Sie ist etwa 150 000 km2 gross und besteht aus lauter parallel zueinander verlaufenden Dünen. Sie verlaufen von nordnordwestlicher in südsüdöstlicher Richtung. In den sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde hier fleissig nach Öl gebohrt, weshalb seitdem einige Pisten durch die Wüste führen. Und diese Pisten zu befahren ist der "challenge" der Wüstendurchfahrt. Die Dünen können bis 30 Meter hoch sein und der Kamm besteht aus sehr feinem Sand. Zugleich ist die Wüste wunderschön, die Dünen sind intensiv rot, meistens bewachsen mit kleinen Wildblumen, der Himmel meistens blau, und soweit das Auge reicht sind nur Dünen zu sehen. Die Nächte sind extrem ruhig, ab und zu hört man das Jaulen eines Dingos oder das "blubben" eines Kamels. DerSternenhimmel in einer klaren Nacht ist überwältigend. In der Winterzeit sind die Tage meistens angenehm warm mit einer Temperatur um 20 Grad, die Nächte werden jedoch ziemlich kühl mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Beim letzten Stopp vor der Wüste in Mount Dare um vollzutanken und um sich zu erkundigen wie die Pisten sind, war auch noch alles in Ordnung. Alle Pisten offen und die Durchquerung der Wüste bis Birdsville möglich mit einer kleinen Umfahrung am Schluss. Unser Ziel diesmal: Poeppel's Corner, dort wo die drei Staaten Queensland, Südaustralien und das Northern Territory zusammenkommen. In der zweiten Nacht hat es dann etwas geregnet, gerade so, dass der Sand etwas feucht geworden ist, dort wo wir durchgefahren sind. Auf der östlichen Seite gibt es ziemlich viele kleine Salzseen, die sich normalerweise sehr selten mit Wasser füllen. Nun dies haben sie auch diesmal nicht, aber der Regen hat gereicht um so kleine saftige Schlammpisten drauszumachen. Wir haben dann 4 km vor unserem Ziel kehrt gemacht, nachdem wir in einem der Seen doch wieder steckengeblieben sind. Auf dem Weg zurück war es spannend wie andere mit diesen Schlammpisten umgegangen sind (die meisten mit der Schaufel) :-)

 
Coober Pedy and the Breakaways
Endlich haben wir es geschafft einmal Coober Pedy zu besuchen. Das ist wohl eine der bekanntesten Outbackstädte von Australien. Die Opalstadt! Es ist nicht ganz einfach die Stadt zu beschreiben. Ich fange mit dem einfachen an: die Stadt liegt direkt am Stuart Highway, das heisst an der Verbindungsstrasse zwischen Adelaide im Süden und Darwin im Norden. 538 km nördlich von Port Augusta, 685 km südlich von Alice Springs, im Westen die grosse Wüste " the great victorian desert", im Osten die zwei Verbindungsstrassen zu zwei "roadhouses" im Outback, William Creek und Oodnadatta. Nun zur Einwohnerzahl: im neuesten Informationsbüchlein von Coober Pedy wird das dermassen formuliert: "the district council of Ccober Pedy estimates the population of be around 3500." Nun dies bedeutet nichts anderes, dass wahrscheinlich niemand so genau weiss wieviele Einwohner Coober Pedy hat. Vielleicht waren einige im Untergrund am arbeiten als die Volkszählung stattfand! 60% der Einwohner sind Süd- und Osteuropäer, die nach dem zweiten Weltkrieg hierher ausgewandert sind. Insgesamt sind in der Stadt 45 Nationen vertreten! 
Zwischen März und November ist das Wetter sehr angenehm mit warmen Tagen ( um 25 Grad Celcius ) und die Nächte kühl ( 5-10 Grad ). Zwischen Dezember und Februar ist die Durchschnittstemperatur 35 Grad, und es werden sehr häufig über 40 Grad gemessen! Sehr angenehm ist deshalb sowohl im Winter wie im Sommer der Aufenthalt in den "dugouts", den unterirdischen Wohnungen, wo immer eine Temperatur von etwa 22-24 Grad herrscht. Nun noch ein Wort zum Wasser, dem grössten Problem von Coober Pedy. Durchschnittlich regnet es hier 175 mm pro Jahr, das ist eigentlich ein Tropfen auf dem heissen Stein. Von Regenwasser kann die Stadt nicht leben, zudem ist das Grundwasser auch noch salzig, sodass es mit Pumpen allein nicht gemacht ist. Der Staat hat 1967 eine solarbetriebene Entsalzungsanlage gebaut, die aber zu wenig effizient und zu störungsanfällig war. Coober Pedy selber hat 1985 für eine bessere Lösung gesorgt: eine Anlage, welche mit umgekehrter Osmose arbeitet und 23 km nordöstlich von der Stadt Wasser aus 60 Meter Tiefe aufbereitet. Mittels einer Pipeline wird das Wasser in die Stadt gepumpt. Das Wasser ist aber trotz dieser Lösung sehr wertvoll. Die meisten Campingplätze verlangen zusätzliches Geld für eine Dusche und Wasser um die Autotanks aufzufüllen gibt es nur gegen Bares, obwohl der Preis mehr sls fair ist: 20 Cents für 30 Liter! 
Nun zu dem was ja die Stadt ausmacht, den Opalen. 70% der Opale, die weltweit verkauft werden stammen aus Coober Pedy. Seit 1915 wird hier nach Opalen geschüft, insgesamt in momentan etwa 70 Minen. Die Suche nach Opal ist nach wie vor eine Knochenarbeit und selten einmal wird einer reich davon. Viele mussten sich auch noch andere Ideen einfallen lassen um zu Geld zu kommen: Touren durch Minen, Underground-Camping, Restaurant, Shop mit Verkauf von zusätzlichen Waren ( Souvenirs... ). Die Geschichten mit den Träumen und teilweise Verwirklichung dieser Träume ist was die Stadt ausmacht. Beim Vorbeifahren sieht die Stadt etwas übertrieben formuliert, wie eine grosse Müllhalde aus. Was nicht mehr gebraucht wird, wird einfach im Garten liegengelassen bis es verrostet. Nach einem kurzen "chat" mit den Leuten bekommt das ganze eine Seele und einen extrem sympathischen "touch". Die Suche nach dem schönsten Opal ist aber nicht einfach! 
Auch Coober Pedy wird wieder einmal auf unserem Reiseplan stehen.
32 km nördlich von Coober Pedy befinden sich noch die Breakaways. Dies sind kleine Hügelchen, welche von den Stuart Ranges abgebrochen sind. Sie fallen auf durch die leuchtenden und verschiedenen Farben, die vorallem bei tiefliegender Sonne eindrücklich aussehen. Dahinter ist das Land flach, weshalb der Kontrast wirkt.

 
Steinig und Staubig
Steinig und staubig - die Zusammenfassung der Flinders Ranges. Die Gebirgskette erstreckt sich über eine Länge von 400 km in nordsüdliche Richtung und setzt sich aus zahllosen Einzelgebirgen zusammen. Der nördlichste Punkt markiert Arkaroola und der südlichste der Mt Remarkable NP, den wir aber ausgelassen haben. Von Port Augusta sind wir nach Quorn gefahren, einem kleinen Städtchen von wo aus wir die Flinders Ranges etwas zu Fuss erkundet haben. Zunächst haben wir den Devil's Peak bestiegen, von wo aus wir eine wunderbare Aussicht über die Täler hatten, und am nächsten Tag haben wir den Dutchmans Stern bezwungen. Leider war das Wetter ziemlich schlecht, sodass die Aussicht mässig war. Und am Gipfel war es dermassen windig, dass es uns fast weggeweht hat. Nach Quorn haben wir uns wieder entschlossen die asphaltierten Strassen zu verlassen. Die Offroadstrassen sind hier sehr sehr steinig und staubig. Die Staubwolke, die wir jeweils hinterlassen, ist ziemlich lang und hoch. Der nächste Rast in der Warren Gorge war sehr schön. Der Rundlauf zeigte erneut eine schöne Aussicht über die mit Spinifex bewachsenen Hügelchen, und immer wieder haben wir Känguruhs gesehen. Gegen Ende des Laufs und in der Nähe des Campingplatzes haben wir sogar einige seltene Gelbfusswallabies gesehen! 
Am nächsten Morgen die Überraschung: als wir das Auto starten wollten, hat es keinen Mucks gemacht. Die Batterie war leer. Hhmmmm! Zum Glück konnten wir uns mit einer Flasche Wein Starthilfe erkaufen. Irgendwie scheinen hier auch die Autobatterien nicht so auf Kälte zu stehen. In Quorn konnten wir zum Glück ohne grössere Probleme Ersatz beschaffen.
Die Weiterfahrt führte uns zu Argadells, eine von vielen Farmen hier in den Flinders, die 4WD-Abenteuer und Campingmöglichkeiten auf ihrem Besitz erlauben. Die Fahrt auf den Hügelchen hat Spass gemacht. Wir haben diese zwei Tagen in vollen Zügen genossen, die Weitsicht vom höchsten Punkt aus war überwältigend. Im Westen hat man bis zum grossen Salzsee Lake Torrens gesehen, im Süden bis nach Port Augusta und im Norden bis nach Wilpena Pound. Die 4-WD-Pisten haben uns an die Grenze unseres fahrerischen Könnens gebracht, die Abende am Lagerfeuer waren gemütlich und warm und die Besitzer der Farm waren sehr herzlich.
In Hawker haben wir das eindrückliche Werk eines lokalen Malers gesehen, das Panoramabild von der Aussicht von St. Mary's Peak, dem höchsten Punkt der Flinders Ranges. 13 Monate lang hat er 10 Stunden pro Tag daran gearbeitet. Wahsinn! Natürlich mussten wir dann in Wilpena Pound schauen gehen, ob die Aussicht wirklich so ist, sodass wir den mühsamen Aufstieg auf den St. Mary gewagt haben. Zwar "nur" 1170 Meter hoch, aber auf dem australisch-direktem Weg ziemlich steil und felsig. Und ja! Die Aussicht hat dem Bild entsprochen! 
Die letzten Tage in dieser Gegend haben wir in Arkaroola verbracht, wo wir diesmal im Tal spazieren gingen. Wegen der abendliche Kälte haben wir uns von der Küche kulinarisch wärmen und verwöhnen lassen. Nun geht's weiter über den Oodnadatta track nach Coober Pedy.

 
Die Qual der Wahl
Nun mussten neue Pneus ran, denn die alten waren ziemlich abgefahren! Nun gut! Dachte ich, kein Problem! Hinfahren, wechseln, zahlen getan! Doch wer hätte gedacht, dass es soviele verschiedene Pneus gibt, und dann noch die ganze Philosophie dahinter. Wahrscheinlich schweifen hier männliche und weibliche Gehirne etwas auseinander. Welches Profil für welchen Zweck? Welche Marke? Und wisst ihr wieviel so ein Pneu für so ein Tojota kostet? Ein Pneu alleine ohne Goldkrone oder Diamantring 340 AUD! also ohne Werbung machen zu wollen haben wir uns schlussendlich für Cooper Pneus S/T Max 50/50 entschieden. Schönes Profil! Nein! Natürlich nicht deshalb, sondern weil sie gut sind zum offroad fahren! Flinders wir kommen!

 
Nullarbor
Der Eyre-Highway führt von Norseman in Western Australien nach Port Augusta in Südaustralien. Interessanterweise wurde diese Verbindung zwischen Osten und Westen erst Ende der siebziegern Jahre des letzten Jahrhunderts geteert. In den folgenden Jahren wurde die Strasse zunehmend benutzt, zunächst sind etwa 100 Autos oder road trains pro Tag durchgefahren, heute sind es etwa 500 pro Tag. Wir haben vorallem die grossen Roadtrains und viele Australier mit grossen Wohnwagen angetroffen. Touristen aus Übersee haben wir kaum angetroffen. Die meisten Australier fahren die Route in zwei, maximal drei Tagen. Das heisst früh aufstehen, losfahren, kleine Pausen und am Abend an einem der Raststätten campen. Man liest ja auch überall, dass die Ebene völlig langweilig sei. Nullarbor stammt vom griechischen ab und heisst "keine Bäume". Aber die Strecke, die wirklich ganz flach und ohne sichtbare Bäume ist, macht den kleinsten Abschnitt der eigentlichen Nullarborstrecke aus. Die Gegend steckt voller Geschichte, dessen Spuren überall zu sehen sind ( Telegraphenmasten, -stationen, Denkmale, Strassen, Bahnlinien,...). Zudem ist die Landschaft abwechslungsreich und spannend: Strände, Klippen, Dünenlandschaften wie zum Beispiel in Eucla. Also wir sind sicher, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt diesen Trip nochmals machen werden, aber dann der Küstenpiste folgen werden. Leider ist es noch etwas zu früh um zusätzlich von den Klippen aus zuzusehen wie die Wale auf ihrem Weg von Norden nach Süden sich gemütlich im südlichen Ozean tümmeln. Dies muss auch sehr eindrücklich sein.
Und endlich haben wir es geschafft ein Photo des beliebten Roadsigns (siehe Photo) zu machen. Diese dreiteiligen Roadsigns gibts, soviel ich weiss, nur auf dieser Strasse! nun ja! Jeder hat so seine Träume und Ziele im Leben!
In Ceduna angekommen haben wir uns wieder mit Lebensmitteln eingedeckt, unsere Reserven waren zu diesem Zeitpunkt ziemlich geschrumpft, nachdem wir über zwei Wochen keine Möglichkeit zum Einkaufen hatten.
Die nächste Nacht wollten wir in Streacky bay übernachten, der Campingplatz war aber dermassen überfüllt, dass wir weitergefahren sind. Im Sceale bay conservation park haben wir wieder Mitten in den Dünen ein wunderschönes Plätzchen gefunden.
Den eigentlchen Plan noch die ganze Eyre Peninsula zu erkunden haben wir fallen lassen. Die Zeit wird langsam knapp und wir möchten unbedingt die Flinders Ranges in Ruhe geniessen können. Deshalb entscheiden wir uns für den direktesten Weg nach Port Augusta um uns dort wieder mit dem Nötigsten einzudecken, neue Pneus zu kaufen und Handschuhe zu kaufen, denn die Nächte werden langsam kalt. Die letzte Nacht vor Port Augusta haben wir auf einer Schafsfarm verbracht! Beeeh, Beeeeeh, Beeeeeeh die ganze Nacht durch und über den Zaun sind sie nie gesprungen.

 
Bilbunya Dunes
Von Israelite bay sind wir der alten Telegraphenpiste ( old telegraph track = OTT ) Richtung Norden gefolgt. Aktuell war diese so ziemlich in Ordnung, meistens harter Untergrund mit einigen sandigen Passagen. Bei Regen sieht das sicherlich anders aus gemäss alten Spuren. Der Track windet sich der Küste entlang durch viele kleinere und einige grössere Salzpfannen, die aber trocken sind. Auf der rechten Seite immer begleitet von kleinen Sanddünen. An der Seite des Tracks stehen noch einige alte Telegraphenstangen, die dem Zahn der Zeit zu trotzen scheinen. Sie lassen die Phantasie schwelgen, wie es wohl damals gewesen ist, als diese Stangen errichtet wurden in dieser kargen Landschaft. Sie stammen aus dem späten 19ten Jahrhundert wie auch die alte Telegraphenstation in Israelite Bay und in Eucla. Bevor diese Stationen errichtet wurden hat eine Nachricht von Sydney nach Perth 3 Wochen gebraucht um anzukommen, danach kam sie innerhalb eines Tages an. Das ist doch ein wesentlicher Fortschritt!
Nach einigen Kilometern haben wir wieder Sehnsucht nach Strand bekommen, sodass wir eine schöne Stelle zum campen in Strandesnähe gesucht haben. Hinter einer kleinen Düne direkt hinter einem wieder Mal ellenlangen Strand sind wir fündig geworden. Der Abend war ziemlich kühl, sodass wir froh waren ein kleines Feuer zu haben. Im campoven haben wir wieder fein gekocht und frisches Brot gebacken. Jetzt langsam haben wir den Dreh raus wie das Brot knusprig wird ohne anzubrennen. Der nächtliche Sternenhimmel war inmens, die Milchstrasse hell und das Kreuz des Südens magisch. Der Sonnenaufgang über dem Strand am nächsten Morgen war eindrücklich. Es ist sowieso ungewöhnlich am Meer zu sitzen und die Sonne geht hinter und nicht vor einem unter! Aber wir befinden uns jetzt ja am südlichen Ozean.
Was wir an dieser Küste unbedingt sehen wollten waren die Bilbunya Dünen. Diese Wanderdünen sind sehr hoch, wurden von den starken Winden an der Küste gebildet und sehen einfach prächtig aus. Dadurch, dass sie sehr schlecht zugänglich sind bleiben sie extrem schön und unberührt. Nur selten verirren sich hierher Fischer zum entspannten fischen. Solche vier haben wir am Strand angetroffen, als wir auf der Suche nach dem Weg zu den Dünen waren. Ganz friedlich sassen sie am Strand und haben gefischt. Aber nicht umsonst! Ihre Kühlboxen waren gefüllt mit riesigen Lachsen, red snapper, und und und. Der kleinste Fisch hat mindestens 1 Meter gemessen! Wow!
Wegen der Flut konnten wir nicht den Weg dem Strand entlang nehmen, um zu den Dünen zu gelangen. Wir sind dann weiter der Telegraphenpiste gefolgt und sind sozusagen von hinten zu den Dünen gelangt. Mitten zwischen diesen haben wir wieder gecampt. Wunderschöne Stimmung! Bevor wir am nächsten Tag weitergefahren sind haben wir noch die Dünen bestiegen. Die Aussicht von oben auf den südlichen Ozean und auf die Dünenlandschaft war wunderschön. oder einfach: wow!
Der weitere Weg zum Eyre Highway um über die Nullarbor zu gelangen war steinig aber machbar.

 
Das stille Örtchen
Die Buschtoilette - the pit oder auch dunny genannt - immer ein spezielles Erlebnis im australischen Bush! Die Bushtoilette gehört zu Australien wie der Uluru zum Red centre oder die Opera zu Sydney. Kleine meist winddurchlässige Wellblechhäuschen, die interessanterweise auch im äussersten Bush immer mit mindestens einer Rolle Klopapier ausgestattet sind. Meistens äusserst sauber, obwohl dies doch stark von den Benutzern abhängt, da sie ja nicht regelmässig gereinigt werden. Trotzdem ist man im Bush immer wieder froh, wenn man einen Dunny antrifft. Diese Dunnies gibt es selbstverständlich nur an Orten, die zum picnicen oder zum campen vorbereitet sind. Wenn man wirklich ganz im Bush campt, dann muss man schon auf die Schaufel zurückgreiffen. Dies ist aber manchmal auch ein ganz besonderes Erlebnis! Oder wer kann vom stillen Örtchen aus schon einen türkisfarbenen Strand von der Düne aus sehen, oder den milky way an einer sternklaren Nacht bewundern?
Ganz witzig war aber folgende Szene vor einigen Tagen in Esperance. Esperance ist eine mittelgrosse Stadt im Südwestenvon Australien, welche direkt am Meer liegt an einer wunderschönen Küste mit unendlich viele wunderschönen Stränden und somit immer mit vielen Touristen gefüllt. Nun auch wir sind dort gelandet. Da wir etwas spät unterwegs waren, hatten wir keine Lust mehr selber zu kochen und sind somit losgezogen, um ein Restaurant zu suchen. Wir haben natürlich auch eines gefunden, wo wir sehr feinen Fisch und Meeresfrüchte gegessen haben. Zu später Stunde nach einem feinen "long macchiatto" sind wir noch vor dem zurücklaufen auf die Toilette gegangen. Zuerst di Dame natürlich! Das ging dann auch ihne Probleme: hinter der weissen Türe war eine enge saubereToilette mit Flush und Papier, danachwie üblich Wasser um die Hände zu waschen. Nun, als Markus von der Toilette zurückkommt hat er so ein schräges Lächeln auf den Lippen. Also....hinter der blauen Türe war eine weisse Türe mit "gents" angeschrieben. Er macht die Türe auf und dahinter steht er im Garten unter einem klaren Sternenhimmel. Als getrimmter Bushgänger denkt er natürlich interessant und will gerade den Gürtel aufmachen, als er auf der rechten Seite noch eine weitere Türe sieht, erneut mit "gents" angeschrieben!

 
Paradies ohne Ende
Albany haben wir nach einem kurzen Besuch auf dem Gemüsemarkt hinter uns gelassen. Und übrigens gibt es in Australien auch ganz viele Kürbisse zu kaufen. Wir haben in dieser Zeit hier unten eine ganze Menge vorallem Butternut-Kürbisse grilliert. Und nein liebes Schwesterherz wir sind immer noch nicht orange angelaufen! von Albany sind wir nach Bremer Bay gefahren und von dort aus in den Fitzgerald NP. Dies ist ein noch sehr unberührtes Stück Erde mit wunderschönen Buchten und Sandstränden, aber auch mit drei kleinen Hügelchen, von welchen man eine wunderbare Aussicht über die gesamte Ebene hat. Leider konnten wir nur den westlichen Teil des Parkes sehen, da der mittlere Teil unzugänglich und der östliche Teil vorübergehend geschlossen wurde. An diesem schönen Sandstrand hat sogar das Fischen Spass gemacht! Ich habe Mal versucht die Angel zu schmeissen und siehe da! Ich habe tatsächlich zwei Heringe gefangen. Mit den weiteren zwei von Markus hatten wir doch ein feines Fischgericht zum z'Nacht! Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen am Strand mit den Hügeln im Hintergrund hat einmalig ausgesehen.
Auf dem Weg nach Esperance sind wir noch über Houptoun gefahren, haben dort unterwegs an einem weiteren Strand übernachtet, wo es wieder Fisch ab. Quangi Beach hatte auch einen sehr schönen Platz zum übernachten, die Wellen waren jedoch dermassen hoch und wild, dass kein fischen möglich war. Wir wollten eigentlich etwas länger bleiben, aber es hat zu regnen angefangen, sodass wir nach Esperance weitergezogen sind.
Esperance ist eine kleine Stadt mit etwa 14000 Einwohner. Die Stadt hat so alles was man benötigt um sich für die Weiterfahrt einzudecken, was wir natürlich gemacht haben. Einschliesslich ganz chicken Coiffeurs. Markus und ich sind diesmal zusammen zu der selben Coiffeuse gegangen, eine junge Dame ganz in schwarz mit rot-orange gefärbten Haaren, in Esperance aufgewachsen und welche keinerlei Angst hat mit Haien zu schwimmen ( hat sie uns erzählt ). Markus meint zu diesem gemeinsamen Besuch beim Coiffeur, dass es für einen Mann schon eine spezielle Erfahrung sei so in die Geheimnisse der Schönheit der Frauen einzudringen. Auf jeden Fall hat er seine Freude gehabt beim Zuschauen wie mir die Haare getönt wurden. Naja, also aus meiner Sicht muss ich schon sagen, dass der regelmässige Besuch bei Susanna etwas entspannender ist:-)
Nun fein herausgeputzt sind wir bald wieder weitergezogen. Immer noch in Richtung Osten. Esperance und die Umgebung ist bekannt für die schönsten Strände. Sie sind weiss, lang, unberührt und sie squeezen. Wenn man durch den Sand schlurpft, dann quitscht dieser. Anscheinend weil der Sand dermassen fein ist. Macht Spass schlurpfend durch den Strand zu laufen. Der weltbekannteste Strand ist Lucky bay im Cape Le Grand NP. Dort sollen manchmal sogar willde Kanguruhs am Strand sitzen. Wir wollten in diesem NP einige Tage bleiben und etwas laufen gehen, aber die Berühmtheit der Strände hat bewirkt, dass beide Campingplätze ausgebucht waren, obwohl es geregnet hat. So sind wir auch da weitergefahren. Ein spezielles Erlebnis war die Fahrt 22 km lang dem schönen Strand entlang von Cape Le Grand langsam zurück nach Esperance. Der Strand war ganz flach, es war ebbig, und der Strand leer wie immer.
Nun nachdem wir nicht im Cape Le Grand NP bleiben konnten,fassten wir den Plan zum Cape Arid NP weiterzufahren, ca 120 km östlich von Esperance. Wir wollten dort ein paar Tage zu verbringen, dann zurück nach Esperance fahren, uns wieder mit dem Nötigsten eindecken um von Esperance aus u fahren über die Nullarbor nach Südaustralien zu fahren. Dabei geht es um eine Strecke von etwa 1400 km! 
Nun, das war der Plan! Wie immer bei uns kam es aber anders! Auch gut! Die Strecke von Cape Arid weiter der Küste entlang gegen Osten war so schön, dass wir immer weiter und weiter gefahren sind, sodass es sich irgendwann einmal nicht mehr gelohnt hat zurückzufahren. Wir sind schlussendlich etwa 200 km östlich von Norseman auf dem Eyre Highway gestossen. Und zwar auf dem Stück Highway, das sich schimpft die längste Gerade von Australien zu sein! Ganze 146.6 km lang KEINE Kurve. 
Cape Arid ist wunderschön! Wiederum einsame Sandstrände, türkisfarbenes Meer, unberührte Landschaft und viele 4WD-Pisten zum fahren! Am zweiten Tag dort hatten wir wieder Mal einen Plattfuss, sodass wir das Rad wechseln mussten. Das ging aber ruckzuck, sodass wir bald wieder witerfahren konnten. Vor der nächsten Sandpiste haben wir angehalten um das Fahrwerk zu optimieren und Luft aus den Pneus zu lassen. Schliesslich wollen wir nicht im Sand stecken bleiben! Nun hat sich wieder eine dieser lustigen Begegnungen mit den Aussies ereignet! Als wir da so um das Auto stehen und Luft rauslassen, kommen drei Autos auf uns zugeschossen, halten kurz hinter uns an, und alle Fahrer steigen aus und kommen auf uns zu. Nach dem üblichen " hi, how are you?" haben wir herausgefunden, dass wir alle das gleiche Ziel haben: Israelite Bay. Kein Wunder, denn der Weg führt praktisch nur dorthin. Die coolen Aussies haben entschieden keine Luft rauszulassen, der Weg sei sicher soweit ok! Und los gings! Wr haben die Luft wie geplant noch fertig rausgelassen, haben sie durchfahren lassen und sind einige Minuten später losgezischt. Und wer steht keine 5 km später mitten auf der Piste mit allen Pneus im Sand eingegraben und kann weder vor noch zurück? Lustig, lustig! Wir haben dann das hinterste Auto mit der Winde rausgezogen. Nachdem der Fahrer die Luft in den Pneus angepasst hat, war die Weiterfahrt gut möglich! 
Hhmmm als Markus dann weiterfahren wollte ist das Auto nicht mehr angesprungen! ups! Die Winde braucht ja Power, und wenn der Motor nicht an ist, dann holt sich die Winde die Power von......richtig! Von der Batterie! Mist! 
Also rekapituliere: alle sind froh doch noch irgendwie losgekommen zu sein, wir sind das hinterste Auto und stehen mitten auf einer Sandpiste, und unser Auto springt nicht an. Schon seit vielen km keine Telefonverbindung mehr.....Radio sei dank! Da haben wir gedacht, wenn wir denen schon geholfen haben, dann dürfen sie uns auch helfen, was sie natürlich gemacht haben! Ben, der Fahrer des letzten Autos hat kehrt gemacht, und wir konnten die Batterie überbrücken! Im weiteren Velauf des tracks ist nochmals eines der drei Autos stecken geblieben. Zunächst haben sie es dann mit schaufeln versucht, aber bis sie sich entschlossen haben die Luft aus den Pneus herauszulassen ist nichts gegangen. Danach gings ohne Probleme weiter. Haben wir doch schon ganz zu Beginn im Offroaderkurs gelernt! Sandfahren bedeutet Luftdruck herunter auf 15 psi oder 1.2 bar! Basics! Naja, schlussendlich haben wir für die 60 km etwa 4 Stunden gebraucht! Am Strand angekommen sind wir dann alle zusammen geblieben für die Nacht. So schliesst man in Australien Freundchaften! 2 Pärchen mittleren Alters, eines davon mit einem behinderten Huhn unterwegs, welches sich seit ein paar Tagen geweigert hat zu laufen, ohne weitere Krankheitszeichen zu haben. Und dann noch ein junges Pârchen, ein Australier von der Nähe von Perth und eine "aupair"-Schülerin aus Boston USA. Der Abend hat sich zunächst ganz gemütlich entwickelt. Ein grosses Lagerfeuer wurde entfacht und gemeinsam gekocht. Dann als alles aufgestellt war hat Markus ein Bierchen genommen, und ich habe von Ben einen Rum bekommen, so einen von diesen feinen süssen Rums, die es gibt. Als ich eine halbe Stunde später, aber noch vor dem Nachtessen, einen zweiten Rum wollte, war die erst gerade geöffnete 700 ml Flasche leer! "ohoh!" dachte ich ganz spontan, aber die AustralIer sind ja standhafte Trinker. Hmmm dabei habe ich aber die Amis vergessen! Wir haben dann den restlichen Abend damit verbracht eine bewusstlose Jugendliche davor zu bewahren an ihrem Erbrochenen zu ersticken. Kein Wunder, dass wir trotz grosser Verbundenheit uns am nächsten Morgen entschlossen haben alleine weiter zu zuziehen!

 
Strände nonstop
Der Südwesten, sein Wald und das Meer. Dies könnte man so als Zusammenfassung über den ersten Teil des Südwesten stehen lassen. Aber dann wâren wir der Gegend doch nicht ganz gerecht geworden. Es gibt nämlich noch ganz viele Weinberge! Wir haben zufälligerweise sogar auf unserer Irrfahrt durch das Land die Besitzer einer der Weinberge von Margaret River kennengelernt. Ihnen gehören die Weinberge von Rockfield Estate Vinyard. Im Leeuwin-Naturaliste NP haben wie einerseits eine wunderschöne Waldlandschaft und andererseits wunderschöne, wilde Strände angetroffen. Leider war das Wasser zum baden und schwimmen viel zu kalt. Oder vielleicht auch zum Glück, denn so kann man dem gefährlichen Wasser besser widerstehen. Vor einigen Tagen wurde in der Nähe ein junger Mann von einem weissen Hai zerrissen! Es ist schon fast unwirklich, dass so schöne Strände soooo gefährlich sein können! In Augusta haben wir sogar Fisch zum z' Nacht gehabt! Und am nächsten Morgen bevor wir losgefahren sind haben wir wieder Mal einen so richtig feinen Capuccino vom Italiener geniessen können.
Richtig spannend wurde es auf dem Weg zum D' Entrecasteaux NP. Unterwegs mitten in einem Wald taucht plötzlich eine Sanddüne auf. Und die Strasse hat mitten durch die Düne geführt! Interessant und spassig, aber nicht für jedes Auto möglich. Wir haben es aber sowohl hin wie auch wieder zurück mit Bravour gemeistert! Vom Strand her haben wir zugeschaut wie andere Ihre grosse Mühe damit hatten über die Düne zu kommen! Was wir auf der anderen Seite der Düne angetroffen haben war auch wunderschön. Wieder einmal ein grosser, unberührter, kilometerlanger Sandstrand. Und das witzige daran war, dass an diesem Tag ein Auto neben dem anderen am Strand stand, davor jeweils 1-2 Fischer mit jeweils wiederum 1-2 Fischerruten am fischen. In der Hand natürlich jeweils ein Bierchen. Am Abend haben wir sogar einen wunderschönen Lachs geschenkt bekommen. Der war auch superfein! Den Abend haben zusammen mit Jason, Todd und John aus Bunbury verbracht, welche zusammen zum Fisch-Wochenende dort campten. Hier haben wir auch den Oz-pig kennengelernt. Wer Lust hat kann das mal googeln, ist eine australische Art von Schwedenofen, aber für unterwegs. Ganz clever! Und ich bin fast sicher, dass wir früher oder später so eines haben werden. Ich kenne da jemanden, der ganz begeistert war!
Der Wald ist hier etwas speziell. Man hat hier das Gefühl, dass überall Wald ist, aber in Wirklichkeit ist nur 1% der Fläche von Australien bewaldet, was insgesamt nicht gerade viel ist! 
Der Wald hier im Südwesten besteht vorallem aus Karri-, Marri- und aus Jarrah-bäume. Dies sind alles Eukaliptusbäume, die sehr gross und alt werden. Die Höchsten werden etwa 90 Meter hoch. Früher hat man einige dieser hohen Karribäume als Aussichtspunkte gebraucht um zu schauen, ob es irgendwo brennt. Einige dieser Aussichtstürme wurden nun für Touristen freigegeben. Als wir dort waren hat es geregnet, sodass die Sprossen zum klettern ziemlich rutschig waren, sodass wir uns nicht getraut haben rauf zu klettern!
Ostern haben wir ganz gemütlich im Shannon-NP verbracht. Mitten im Wald haben wir gecampt und einige Spaziergänge gemacht und ganz nette Australier kennengelernt mit denen wir viel Zeit verbracht haben. An der Küste war so ziemlich alles ausgebucht, was irgendwie buchbar ist. An Ostern gibt es ein verlängertes Wochenende und die halbe Bevölkerung von Perth wandert mit Zelt oder Wohnwagen, mit Boot und Fischerrute in den Südwesten. Kennen wir ja auch! Ostern wird ja bei uns im Tessin gefeiert!
Nach den Tagen im Wald haben wir uns wieder auf die Küste gefreut - Bancsia camp - Parry beach - Shelley beach - Albany. Fast unmöglich zu sagen, welcher Strand am schönsten ist. Überall weisser Sandstrand, immer kristallklares Wasser, türkisfarben, ab und zu werden die Buchten von Delfinen besucht. Herrlich!
Beim campen am Shelley beach haben wir eine junge Schweizerfamilie kennengelernt, die seit zwei Jahren in Perth lebt und auch unterwegs im Südwesten waren um die Osterferien zu verbringen.
Und dann haben wir natürlich noch Annelies vom Emmental kennengelernt: sie hat mit ihrem englischen Ehemann zusammen einen Laden eröffnet mit dem interessanten Namen Choco late Swiss Annies's finest chocolates! Naja ihr kennt ja Markus! Da mussten wir hin und "Annie" ist wirklich cool. Schade, dass es nicht viel mehr feine Schoggi gibt, sondern eher ein wild durcheinander gewürfeltes Sortiment von Schoggi, Bier, Wein, Konfi und Likör.

 
Happy Easter
Wir wünschen Euch allen schöne Ostertage, und viel Spass beim  Eier suchen.
 
Kookaburra
Kein Vogelruf ist für Australien typischer als das schallende Gelächter des Kookaburras. Es ertönt vor allem in den Morgen- und Abendstunden und stellt das "gewöhnliche" Gezwitscher der anderen Vögel weit in den Schatten. Der ungewöhnliche Ruf dient der Territoriumsmarkierung, weshalb Kookaburras aus angrenzenden Territorien oft in das Gelächter einfallen. Kookaburras leben streng territorial. Jeweils ein Pärchen samt Nachwuchs beansprucht das Gebiet. Nachdem die Jungen flügge geworden sind, bleiben sie bis zu vier Jahren bei den Altvögeln, um bei der Territoriumsverteidigung und der Aufzucht nächster Generationen zu helfen. Kookaburras gehören zu der Familie der Eisvögel und ernähren sich von Insekten und Kleintieren wie Schlangen, Skinken und Mäusen. Sie sind aggressive Jäger und furchtlose Essensdiebe auf Picknickplätzen und Campsites. Sie werden bis 45 cm gross. Das haben wir auf einer der Campsites im Leeuwin-Naturaliste NP im Südwesten live erleben können. Beim "z' mörgele" hatten wir grossen Mühe unser Essen zu verteidigen. Ein kleines Stück Brot, welches uns runtergefallen ist, wurde promt vom frechen Vogel geholt, zwischen den Beinen hindurch! Aber dafür konnten wir einige schöne Fotos machen!

 
Perth
In Perth angekommen haben wir schon Mal kurz Panik bekommen als wir die vollen Strassen und die vollen Caravanparks gesehen haben, sodass wir kurzum witer nach Fremantle gefahren sind. Dort haben wir einen Campground fast am Strand gefunden, wo wir zwei Nächte gebucht haben. Gleich am ersten Abend haben wir natürlich einen Spaziergang am Strand gemacht und gewartet bis die Sonne am Horizont verschwindet, als wir in der Bucht zwei grosse Delfine gesehen haben! Sooooooo schön!
Am nächsten Tag haben wir Tim besucht. Das ist der Verkäufer, der uns das Auto verkauft hat. Naja der typische Verkäufer eben: aus den Augen, aus dem Sinn! Und immer ein "no worries" auf den Lippen, alles ist möglich und kein Problem....bis zur Unterschrift, nachher müsst ihr selber schauen! Naja. Er hat damals im Dezember für uns die Autonummer beim Vekehrsamt organisiert, welche Ende März nun abläuft und neu einbezahlt werden muss. Er hatte uns angeboten die Bezahlung zu übernehmem, sobald die Rechnung zu ihm kommt (da wir keine fixe Adresse in Australien haben). Danach wollte er uns eine Mail schreiben, damit wir ihm die Kosten überweisen können. Nun ja! Wir haben nichts von ihm gehört, sodass wir vorbeigegangen sind. Und dabei ist herausgekommen, dass niemand eine Rechnung bekommen hat und eigentlich keiner sich gekümmert hat. Wie gesagt: aus den Augen, aus dem Sinn! Wir haben ihm eine Flasche Wein vorbeigebracht - und auf die Frage, ob er Rotwein trinke, war seine, für Verkâufer so treffende Antwort: "ich trinke alles!"
Etwas vor Wut kochend und mega entnervt haben wir uns auf den Weg zum Strassenverkehrsamt gemacht. Dies um 15:00! ich hab mich schon gesehen, wie wir die ganze Woche in Perth sein müssen, um dies zu erledigen. Zum Glück war das Amt gerade um die Ecke! Dort Mal ne Nummer ziehen: J 252! und dann mal warten! Aber gestaunt haben wir, als wir doch schon etwa 40 Minuten später aufgerufen wurden. Und nun alles auf Englisch erklären! Da fragt die nette Dame am Schalter: Seit wann leben sie denn nicht mehr in Kununurra? In Kununurra? Naja eigentlich haben wir noch nie da gelebt! Hhhmmmm da blinkt bei Markus ein Lämpchen auf! Ja, genau! Damals im Jahr 2009 haben wir dort eine Vekehrsbusse bekommen, weil Markus sich kurz nicht angeschnallt hatte! (schön saftige 500 AUD!). Zum Glück haben wir damas die Busse beglichen, sons hätten wir womöglich jetzt Probleme gehabt! Also langer Rede kurzer Sinn: wir konnten die Rechnung direkt beim Strassenverkehrsamt begleichen und trotzdem weiterfahren! Ufff! Zur Belohnung gabs danach eine feine Pizza am Strand. Und am nächsten Tag: nichts wie los! Weg von der Stadt!

 
Holland Track
Nach Kalgoorlie sind wir dem "green trail" gefolgt und zunächst zur Cave hill nature reserve gefahren, wo wir dann auch gecampt haben. das ist eigentlich nichts anderes als ein riesiger Granitstein, der einfach so in der Gegend steht. Der ist so riesig, dass sie früher um Wasser zu sammeln Dämme auf dem Stein gebaut haben. Die bestehen noch. Jetzt haben die Tiere ihre Freude dran. Nach einem kurzen Abstecher beim Burra Rock Conservation park (auch ein grosser Granitstein mit Damm drauf) und zu einem feinen Kaffee in Coolgardie sind wir zum Victoria Rock Nature Reserve, wo wir wieder Mal feines Brot backen konnten. Leider hat es in der nächsten Nacht angefangen zu regnen - dies noch so als Abschweife vom Zyklon Lua, welches am Tag zuvor als Kategorie 4 Zyklon durch die Küste gefegt hat und das Pardoo Roadhouse zwischen Port Hedland und Broome verwüstet hat. 
Nun wir hatten vor als nächstes den Holland track zu fahren. Dieser Track wurde von John Holland im Jahre 1893 gemacht als kürzeste Verbindung zwischen dem Südwesten des Landes und dem "goldenen" Land weiter im Nordosten. Nun besteht der Track nach wie vor, aber eben nur so als Piste. Und es war am regnen. Nun ja, da es nur sehr fein regnete haben wir es versucht. Der Track war zu Beginn sehr sandig und somit kein eigentliches Problem zu fahren, einige grosse Löcher haben aber die langsame Geschwindigkeit festgelegt, sodass wir nur langsam forwârtsgekommen sind. Für die ersten knappen 100 km haben wir etwa 6 Stunden gebraucht. Da das Ende noch nicht absehbar war haben wir einfach neben dem Track gecampt, immer noch im Regen. Der Abend war sehr gemütlich trotz dem Regen - und ab und zu hat ein Känguruh vorbeigeschaut. Mitten in der Nacht hat der Regen aufgehört, sodass wir am Morgen gemütlich draussen frühstücken konnten. Wir waren ganz gespannt darauf, wie der Track nach dem vielen Regen beschaffen war. Ziemlch schlammig zeigte sich. Wir sind auf dem Track mehr gerutscht als gefahren. Und für die nächsten etwa 40 km haben wir doch auch relativ lange gebraucht! Den letzten Stück des Tracks haben wir dann doch ausgelassen, nachdem wir die grossen Löcher, nun mit Regenwasser gefüllt, nicht mehr wirklich einschätzen konnten und die Pneus von einem Schlammmantel umgeben war.
Nächste Station: wave rock in Hyden. Dies ist wieder so ein Granitblock mit am einen Ende einer Wand, welche dermassen erodiert wurde, dass sie jetzt wie eine riesige Welle aussieht. Nice to see, abercdas ist auch schon alles.
Viel interessanter war der weitere Weg Richtung Perth. Dieser führt durch den Tin Horse Highway. Auf etwa 10-20 km stehen am Rand der Strasse Pferde, gemacht von den Farmer aus lauter Dingen, die auf so einer Farm rumstehen und nicht mehr gebraucht werden. Sehr lustig und teiweise künstlerisch gar nicht übel! Insgesamt sind mehr als 40 solche Pferdeskulpturen bis Kulin anzutreffen? Die allerbeste ist die mit dem Pferdelein auf dem Klo. Man achte darauf, was es liest!:-)
Damit der Kulturschock etwas kleiner wird bei der Ankunft im zivilisierten Perth haben wir noch einen letzten Zwischenstopp im Dryandra Woodland Park eingelegt, wo wir am Morgen von den schönen Stimmen von bunten Papageien geweckt wurden, und wir einen schönen Morgenspaziergang durch den Wald machen konnten.
Danach gings doch unwiderruflich wieder kurz in die Grosstadt Peth!

 
Kalgoorlie
Kalgoorlie-Boulder ist eine Zwillingsstadt etwa 600 km östlich von Perth - das Zentrum der Goldfields - Dank der Goldfunde vor etwa 100 Jahre ist die Stadt sehr rasch entstanden, und konnte ihre Bevölkerung als einzige Stadt der Goldfields auf einem konstanten (hohem) Niveau von etwa 30000 halten. Viele der restlichen Städte sind zu Geisterstädten geworden. Das schönste Beispiel dafür ist Gwalia, 2 km neben Leonora. Da stehen noch viele der alten Schuppen herum mit vielen Originaleinrichtungen. Es macht richtig Spass durch die kleinen Häser zu ziehen und die Fantasie laufen zu lassen. Wie das wohl war früher?
Die Hauptstrasse von Kalgoorlie ist immer noch von den alten Häusern umrahmt, was der Stadt einen gewissen Abenteuerzauber verleiht. Leider findet man hinter der schönen Fassaden die üblichen Läden wie überall sonst. 
Unmittelbar an die Stadt angrenzend, sozusagen "gleich über die Strasse" steht die grösste Goldmine der Welt, die sogenannte Superpit. Noch heute wird hier im Tagebau 24 Stunden an Tag, 7 Tage die Woche nach Gold gesucht - und natürlich auch gefunden. Es ist ein unwahrscheinlich grosses Loch, welches da entstanden ist und von Tag zu Tag grösser wird. Es wird geschätzt, dass das Gold noch etwa bis 2018 reicht. Hmmm und dann? Also es gibt kein Wasser, bzw das müssen sie sich von Perth via Pipeline herüberpumpen lassen, der Boden ist so ziemlich unfruchtbar, keine Agrikultur möglich. Wir sind ja gespannt was aus der Stadt wird in den nächsten Jahren!
Ach ja! Wir waren dann noch im Questa casa, dem über 100-jährigen, noch aktiven Puff. Wahrscheinlich sind wir alle mit sehr verschiedenen Vorstellungen dort rein - geboten wurde uns die Geschichte von Kalgoorlie und damit verbunden die Geschichte des Bordells über die letzten mehr als 100 Jahre! Und dies erzählt von der "Puffmutter" persönlich, die sich jedoch nicht als solches bezeichnet, dies des Gesetzes wegen. Sie "vermietet" keine Frauen an Herren für Sex, sondern sie vermietet Zimmer an Frauen, die dort drin machen können was sie möchten. Der Preis? Ca. 120 AUD die Stunde. Also dies ist der Preis, den die Frauen an die "Puffmutter" bzw an die Vermieterin bezahlen müssen! naja ich lasse dies jetzt so stehen. Übrigens es war meine Idee dort reinzuschauen, und ja! Markus hat sich sogar gelangweilt. Auch dies lasse ich jetzt so stehen!

 
Back to the roots
In Alice mussten wir entscheiden wie weiter. Ursprünglich hatten wir geplant langsam südwärts zu fahren, den Süden ausführlich zu geniessen um wieder in den Westen zu gehen. Der viele Regen hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Alice ist eine interessante und coole Stadt, aber nachdem wir schon alle Museen abgeklappert hatten und die Strassen gegen Süden immer noch gesperrt waren, musste eine Entscheidung her! Weitere Tage (oder Wochen?)warten, auf die geplante Routen durch den Outback verzichten und die ewigs gerade Strasse - den Stuart Highway - fahren oder die Route ändern? Haben uns also für Letzteres entschieden! 
Nach einem erneuten Abstecher im Rainbow valley NP sind wir Richtung Westen gefahren. Im Rainbow valley wollten wir nach dem vielen Regen wenigstens sehen wie es aussieht, wenn sich das schöne Gestein im davor angesammelten Wasser spiegelt. Ich habe mir schon vorgestellt, von wo aus ich die schönen Photos schiessen muss! Hmmm nichts da! Kaum war die Sonne da, war auch das schön angesammelte Wasser wieder weg! Schön enttäuscht war ich da!
Naja! 
Richtung Westen fahren von Alice aus bedeutet natürlich unumgänglich Uluru zu besuchen! Was wir natürlich gemacht haben. Natürlich mit dem damit ebenfalls unumgänglich verbundenen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang! Den Untergang haben wir diesmal aber bei den Olgas verbracht! Und oh Wunder wir waren ganz alleine dort! Und es ist nicht nur die Sonne untergegangen und at dabei die Olgas in einem wunderschönen Orange leuchten lassen, sondern zur gleichen Zeit ist hinter den "Köpfen" der Mond aufgegangen! Ein sehr schönes Naturschauspiel, das wir da erleben durften.
Witzigerweise sind wir fast zu spät zum Sonnenuntergang gekommen, weil wir auf dem Weg mehrere kleine Echsen entdeckt haben, die wir bisher nur von Tierparks kannten. Die Echsen sind ganz klein und sowas von süss tappig und so megahässlich, dass sie schon wieder supercool sind! Hier heissen sie: thorny devil!
Am nächsten ganz frühen Morgen mussten wir natürlich - wie tausend andere auch - den Sonnenaufgang beim Uluru anschauen gehen. Prächtig! Und trotzdem mit bitterem Nachgeschmack da sich dort Bus an Bus reiht, um das Gleiche zu sehen! Und kurz nach einem kleinen Abstecher in die Nähe des Ulurus sind wir von den Massen geflüchtet und haben die great central road Richtung Westen in Angriff genommen. Ganze 4 Tage haben wir gebraucht um in Laverton anzukommen. Es war relativ warm, aber nicht zu heiss, und die Gegend war sehr schön und abwechslungsreich. Leider durften wir keine grossen Abstecher machen, weil dieses Land den Aboriginies "gehört" und wir nur die Erlaubnis hatten die Strasse zu benutzen. 
Im Westen angekommen haben wir und gleich wohl gefühlt! Die Gegend wird "goldfields" genannt - die Goldfelder - hier wurde Ende des neunzehnten und Anfangs des zwanzigsten Jahrhunderts ganz schön fleissig nach Gold gebuddelt. Die meisten Minen sind jetzt jedoch verlassen und viele kleinere Orte sind zu Geisterstädte geworden, viele der damals grösseren Orte leben jetzt nur noch vom damaligen Ruhm und vom Tourismus. da wir ja nicht gerade die grossen Historiker sind und sich die Geschichte in fast jeder Stadt wiederholt hat, sind wir zwischendurch noch zum Lake Ballard gefahren: dies ist ein riesiger Salzsee in der Nähe der Stadt Menzies, welcher vom britschen Künstler Gowlers auf eine spezielle Art und Weisebereichert wurde! Ganze 51 Skulpturen hat er auf den See gestellt. Als Vorlage dafür hat er Bewohner aus Menzies genommen, sie mit Laser gescannt und sie, leicht künstlerisch verändert, aus Eisen auf den See gestellt! 
Ups! Während dem wir hier bei Regen in einem Wäldchen gemütlich im Auto sitzen, hoppselt ganz gemütlich ein graues, grosses Känguruh durch, haltet kurz vor dem Auto an, schaut uns mit grossen Augen an - und hoppselt frisch fröhlich weiter! 

 
Alice Springs
Ich glaube, ich hatte Hunger als ich den letzten Eintrag geschrieben habe! Das heisst natürlich nicht McDonalds sondern MacDonnell Ranges. Auf unseren letzten Trips durch Australien waren wir bisher nie im östlichen Teil der Ranges. Dies haben wir jetzt nachgeholt und es war genial schön! Auf der eigentlich kurzen Fahrt dorthin war das Wetter etwas grau, aber am nächsten Tag hatten wir wunderbares Wetter mit blauem Himmel, sodass wir wieder zu Fuss auf Erkundungstour gingen. Die erste Nacht haben wir in der Trephina gorge verbracht, wo wir am Abend endlich wieder ein Feuerchen entfachen konnten. Bisher war die Feuergefahr zu gross gewesen und es war nicht erlaubt Feuer zu machen. Endlich konnten wir wieder feines Brot backen in unserem camp oven:-) (siehe Foto!). Man kann sich gar nicht vorstellen wie das Leben ohne richtiges Brot ist! Wir in Europa sind sowas von verwöhnt! Hier in Australien bekommt man zwar mindestens 20 verschiedene Arten von Toastbrot, aber KEIN richtiges knuspriges Brot! Und schon gar nicht dunkles Brot! Schrecklich! Naja wir versuchen immer wieder unterwegs unser Brot zu backen! Je nachdem wie einfach es ist Feuer zu machen wird es besser oder schlechter. Aber das Schlechteste ist immer noch besser als das beste Toastbrot!
Um Weihnachten letztes Jahr hat es hier im roten Zentrum um Alice Springs herum grosse Brände gegeben. Die ganze Vegetation hier in den Ranges ist abgebrannt und alles sieht etwas desolat aus. Und trotzdem geht eine besondere Schönheit von der trostlosen Landschaft aus. Auf dem Weg zu einem Aussichtspunkt haben wir stundenlang den farbenfrohen, kleinen "bee eater" zugeschaut. Kleine schrille Vögelchen mit grünem Kleidchen und verspielt lauter Stimme, welche von Baum zu Baum geflogen sind!
In einem kleinen Nebental haben wir weitere 2 Nächte verbracht, John Hayes Rockhole genannt. Dort war der Ausflug durch die Schlucht wunderschön! Wir haben sogar die ganz scheuen Rockwallabies sehen können. Es sieht so elegant aus, wie schnell sie über die Steine entlang der Schlucht springen können. Und gleichzeit ist es ein Wunder, dass sie nicht herunterfallen! 
In der zweiten Nacht in dieser Schlucht hat es nur ein einziges Mal geregnet, durchgehend vom Abend an bis am nächsten Morgen. Wir haben im Zelt geschlafen und sind etwas nass geworden. Naja. Auch im Auto hat es etwas reingeregnet, weil das Dach leider von Kea etwas eigenartig repariert wurde. Sie haben etwas zu lange Schrauben benutzt, welche durch das Dach dringen und oben kann das Wasser bei Regen schön langsam reintropfen. Wir haben jetzt länger gebraucht um das herauszufinden, weil es ja nicht häufig regnet. Ich glaube Kea hat auch darauf spekuliert, dass Touristen nur Wege fahren, wo kein Regen fällt. Dass es aber ins Auto reinregnet muss doch schon etwas länger passieren, denn das Holz, welches das Bett ausmacht ist schon ganz langsam morsch, sodass wir uns gar nicht mehr getrauen darauf zu liegen (das ist natürlich auch der Grund weshalb wir die letzte Nächte im Zelt verbracht haben)! Dieses Problem konnten wir aber jetzt in Alice hoffentlich lösen. Silikon sei Dank! Und das Bett konnte ein Schreiner hier mit Aluminium schön verstärken! Juhu! Wir können wieder zuhause schlafen!
Nun die Fahrt hat uns danach zu Ruby gap geführt, ein unberührtes Stück Natur entlang dem Hale River, wo Pioniere vor zwei Jahrhunderten gedacht hatten, dass Rubine im Sand liegen, bevor sie danach herausgefunden haben, dass es wertlose Granate waren! In der letzten Nacht hat es um das Tal angefangen zu stürmen, sodass wir am Morgen wieder nach Alice aufgebrochen sind. Wir waren diese zwei Tage ganz alleine dort neben diesem Fllussbett und anscheinend kann das Wasser bei Regen sehr rasch fliessen, sodass es uns dort etwas mulmig wurde. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch das Flussbett trocken. In Alice angekommen hat es angefangen zu regnen....und es regnet immer noch! Alle Strassen rund um Alice, die nicht geteert sind, wurden geschlossen. Sowohl gegen Süden, Osten und Westen. Es ist somit momentan kein entkommen mehr möglich! Sehr interessant ist, dass momentan sogar Wasser im sonst immer trockenen Stadtfluss, dem "Todd"-fluss, fliesst. Zuletzt hatte dieser vor 18 Monate Wasser! Jetzt haben wir auch Mal sehen und erleben können wieso man zu keinem Zeitpunkt in einem Flussbett campen soll! Das Wasser kann innerhalb von wenigen Stunden plötzlich fliessen!

 
Alice wir kommen
Der Ausflug zum Ubirr war wunderschön, auch wenn zu Beginn etwas improvisiert. Die einzige Möglichkeit die Aussicht vom Ubirr aus geniessen zu können im wet besteht darin diese Tagestour zu buchen, welche von Aboriginies geführt wird. Am Morgen früh wurden wir vor dem Campground abgeholt. Dies um 7:00! Und dann war als erstes auf dem Programm eine Stadtführung im Auto durch Jabiru. Das ist eine kleine von der Uranmine aufgestellte Stadt mit etwa 5 Strassen! Naja, dann sind wir einmal um die Mine gefahren und wurden dann für eine Stunde in einem Visitor Center abgegeben, wo wir eine Ausstellung anschauen konnten. Naja zum Glück gabs da auch Kaffee!
Die eigentliche Tour hat erst danach begonnen. Also ausschlafen wäre auch gegangen. Zuerst mit dem Boot über die verschiedene billabongs (Wasserlöcher), die jetzt durch das viele Wasser zu einem Fluss verbunden sind. Dann sind wir zum Ubirr Gefahren wurden ,wo wir leider nur eine kurze Zeit bleiben konnten. Aber die Aussicht über die saftig grüne Fläche im 360 Grad Winkel war wunderbar!
Am Abend haben wir uns nicht getraut draußen zu kochen wegen den vielen Mücken, deshalb haben wir uns vom dortigen Restaurant verwöhnen lassen. Am nächsten Morgen haben wir dann den kakadupark mit vielen neuen Eindrücken endgültig verlassen - für dieses Mal? Eine Rechnung haben wir ja noch offen mit dem Kakadu: wir haben es immer noch nicht geschafft zu den Jim Jim falls zu fahren. Die Strasse dorthin war immer zu, wenn wir im Park waren.
In Katherine haben wir wieder unser Kühlschrank gefüllt uns sind dann an nächsten Tag in die Katherine Gorge gefahren, wo wir trotz der Hitze bis zum Black rockhole gelaufen sind. Dort konnten wir uns im oberen Pool wunderbar abkühlen und Kräfte tanken für den Rückweg. Die Aussicht über den Katherine Fluss war ganz imposant. Am Abend auf dem Campingplatz hatten wir hohen Besuch: eine ganze Horde von Känguruhs hat uns umgeben. Schön ihnen beim grasen und spielen zuschauen zu können! Hhhmmmm weniger lustig war der Anschlag auf der Toilette: großes Photo einer Python: Hallo, ich bin Esmeralda, ich lebe hier und komme manchmal Frösche jagen in diese Toilette. Habt keine Angst, lasst mich einfach in Ruhe und ich tu euch nichts! Haha! Wer' s glaubt! Ich habe den ganzen Abend keinen Schluck getrunken!
Nach Katherine hatten wir keine Lust dem Stuart Highway entlang zu fahren, sodass wir einen kleinen Umweg über Top Springs gefahren sind. Das ist eigentlich nur ein Roadhouse an der Kreuzung zwischen dem Buchanan und dem Buntine Highway. Es wurde ein wunderbar ruhiger Abend auf dem einsamen Campingplatz. Auch hier hatten wir unerwarteten Besuch, diesmal aber weniger vergnüglichen! Nach Sonnenuntergang wimmelte es von diesen schrecklich hässlichen Agakröten - wieder so eine der Katastrophen, die die Australier importiert haben. Sie wollten in Queensland die Rohzuckerplantagen vor Insekten schützen, haben die hässliche Kröte importiert und haben jetzt nichts als Probleme damit: sie hat keine Feide, vermehrt sich ungemein und ist auch noch giftig, sodass sie praktisch alle Tiere umbringt, die sie fressen! Die Süsswasserkrokodile leiden ziemlich. Und von Queensland hat sie schon ziemlich eine große Fläche erobert: sie ist schon in den Kimberleys angekommen! Schrecklich ! Aber ein ähnliches Problem haben die Aussies mit Katzen, Eseln, Dromedare, Füchse, Büffeln, Kaninchen und wahrscheinlich auch noch mit anderen Tieren!
Nach einem kurzen Abstecher in Daly waters sind wir wieder dem Stuart Highway nach Süden gefolgt. Nach den Devil's Marbles wurde uns der Highway zu langweilig und wir sind wieder etwas auf die Suche nach diesen "dirt roads" gegangen: entlang dem binn's track sind wir dann langsam nach Alice springs gefahren. Schon am frühen Morgen bei den Marbles hat Markus die Nase gerümpft wegen der Luft in einem der Hinterpneus: da schien nicht mehr ganz so viel Luft drin zu sein wie am Abend. naja, das hat sich dann natürlich auch bestätigt. Am Abend mussten wir, bzw Markus das Rad wechseln! Das allererste Mal in den vielen Monaten im Outback! Das ging auch wie am Schnürrchen! er war sogar schneller, als ich mit kochen!
Nun sitzen wir in Alice, wo unser "turtle" gestern im Service war. Alles in Allem ist soweit alles okidoki! Und nun können wir uns wieder dem Vergnügen widmen. Es geht nun los Richtung East McDonalds Ranges!

 
Kakadu und Darwin
 In Fitzroy crossing hat Markus sich über seine nun schon längere Haare beklagt, sodass wir auf die Suche nach einem Coiffeur gingen! Wir haben dann beim Visitor Center eine Telefonnummer bekommen. Wir haben auch noch am selben Tag um die Mittagszeit einen Termin bekommen: Treffpunkt war der Flughafen! Nein, nein sie müsste nicht eingeflogen werden! Sie hat dort in einem Wohnwagen gelebt. Ihr Freund ist Pilot, deshalb beim Flughafen! Und sie ist eigentlich Krankenschwester und arbeitet in Fitzroy im Spital. Und nebenbei verdient sie noch was als Coiffeuse! Naja! Markus war es nur halbwohl dabei, sie hat ihm auch noch ins Ohr geschnitten. Aber keine Angst: er sieht noch nicht aus wie Van Gogh! Liebe Angi, keine macht's besser als Du!
Die geteerte Strasse von Fitzroy crossing nach Halls Creek war etwas langweilig, sodass wir ab Halls Creek wieder eine dirt Road gewählt haben: die Duncan road, am Anfang gabs bereits wunderbare Schluchten, wo wir campen konnten, die erste Nacht in der sawpit Gorge, die zweite Nacht in der wunderschönen und einsamen morella gorge. Um in diese gorge zu fahren müssten wir die Erlaubnis der Flora Valley Station haben, denn die Gorge gehört zu ihrem Grundstück. Man stelle sich dies mal vor: einem gehört nicht nur ein Riesenstück Land, sondern man hat gerade noch die Freizeitbeschäftigung dazu: Pool und SPA in einem.
Naja einige Kilometer nach der Schlucht hat die Strasse nicht viel befahren ausgesehen: eher eng, die Seiten von Grass bewachsen und teilweise sehr rutschig, da es kurz vorher geregnet hatte: das ist bis kurz vor Ende der Strasse gut gegangen. Hmmmm und dann sagt Markus plötzlich nebendran: wir stecken fest, die Räder drehen durch. Super! Um uns herum lauter Kühe, die uns dumm angucken (will gar nicht wissen, was die gedacht haben!). Es war also kein Witz, wir saßen mit dem Auto in so einer Art Schlammpackung fest und die Räder haben keinen Halt gehabt. Am Anfang habe ich es ja noch lustig gefunden, aber mein Retter in der Not hatte keine superschnelle Lösung, sodass ich auch noch aus dem Auto aussteigen musste: ich sage nur eines: ich stehe voll auf Schlammpackungen (aber eher beim Spa in Österreich mit danach Whirlpool und Massage!).
Aber gut hat Markus beim Kauf vom Auto noch eine winch (winde) einbauen lassen: mit der konnten wir uns dann aus dem Schlamm ziehen. Irgendwie hatte ich das dumpfe Gefühl, dass die Kühe ein schelmisches Lächeln auf den Lippen hatten?!

Nach einer Nacht am Lake Argyle ( der Pool mit Aussicht über den See ist einfach nur WOW! ) haben wir noch einige Tage in Kununurra verbracht. Dort hat es leider die ganze Zeit geregnet, sodass wir nicht vieles unternehmen konnten. Wir haben sogar wieder einen Ausflug nach Wyndham unternommen, aber wir konnten an der Stadt einfach nichts schönes finden! Der five rivers lookout ist zwar da und die Flüsse sieht man, aber das Ganze sieht einfach hässlich aus, alles nur eine erneute Schlammpackung, da ja alles voller Mangroven ist und die Mündungen voller Schlamm sind. Aber interessant! Sieht anders aus Flussmündungen in Europa! 
Und auf der Gibb River Road hat der Pentecoast River wirklich ziemlich viel Wasser geführt, sodass wir uns auch nicht getraut hätten rüberzufahren. Ja, klar müssten wir schauen gehen! wir glauben schliesslich nicht alles was die Polizei sagt!
Auf dem Weg nach Katherine waren leider alle möglichen Abstecher gesperrt wegen dem Hochwasser (keep river NP, Flora River Conservation Park, Gregory NP). Wir haben also Western Australia verlassen und sind ins Northern Territorium rüber. In Katherine wollten wir die hot springs, eine heisse Quelle nben dem Katherine river genießen. Hmmmmm die waren vom Fluss eingenommen worden, der Fluss ist über die Ufer getreten und hat die hot springs überflutet. Jetzt dort zu baden wäre Selbstmord! Im Katherine river hat es die gefährlichen Salzwasserkrokodile! Auf dem Weg zurück haben wir am Ufer ein klitzekleines megasüsses, schwarzes Kätzchen mit megablauen Augen gesehen, das ganz einsam und verlassen spazieren ging. Ob das noch lebt oder ob es als Häppchen für ein Kroko geendet ist? 
Auf dem Weg nach Darwin mussten wir natürlich wieder einen Abstecher zum Kakadu NP machen: jetzt in der wetseason sind zwar fast alle Strassen gesperrt, da unter Wasser, aber die Dinge, die man sehen kann sind umso intensiver. Die ganze Vegetation sprüht vor Leben, alles ist grün und überall liegt Wasser. Es wimmelt von Vögeln, aber natürlich auch von Krokodilen. Viele Dinge kann man nicht sehen, aber andere Dinge beginnen erst jetzt zu leben: dort wo sonst kein Wasser ist fallen jetzt prächtige Wasserfälle, dort wo nur Steine standen gibt es jetzt gemütliche erfrischende Pools, in denen man natürlich nur baden kann, wenn es keine Krokis drinn gibt! Also immer sich vorher vergewissern oder aber sein lassen!
Natürlich haben wir wieder unsere heiß geliebte Yellow River Cruise gemacht, diesmal die kurz vor Sonnenuntergang. Hhmmmm eindrücklich wie hoch das Wasser stand und wohin das Wasser reichte, aber Tiere haben wir viel weniger als sonst gesehen. Meiner Meinung nach, weil jetzt überall Wasser ist verteilen sich die Tiere auf eine viel größere Fläche. In der Nacht auf dem Campingplatz hat mich noch Markus geweckt und ganz aufgeregt gesagt, dass draußen eine Horde wilde Pferde durchrennt, oder habe ich das geträumt?!
Übrigens waren auch hier im Kakadu wir jeweils die einzigen Camper, nicht aber die einzigen Besucher. Die anderen Besucher haben allen in vollklimatisierten Hotelräume übernachtet! Pöh! Wir wollten auch diesmal wieder auf den Ubirr, ein Teil des Escarpments vom Arrhemland. Leider stehen jetzt aber die Strassen dorthin unter Wasser, sodass wir nicht mit dem eigenen Auto hin konnten. Die einzige Möglichkeit zu dieser Jahreszeit auf den Ubirr zu gelangen ist via einer Tour von Aboriginies geführt, welche einen mit dem Boot über das viele Wasser fahren. Hmmm haben wir gemacht, müssten aber eine knappe Woche warten, da bis dahim die Touren ausgebucht waren, oder aber ausfielen. Na gut! Wir haben aber die Wartezeit nicht im mückenverseuchten Kakadu, sondern in Darwin verbracht. Dort haben wir einfach etwas rumgelungert und ganz viel am Pier gefischt. Dabei hat Markus auch einen wunderbaren Hai gefangen (siehe Foto!). Übrigens falls jemand mal Lust hat Digdemusik zu hören : unbedingt hörenswert: emdee alias Mark Hoffmann. Wollten in Darwin in einem kleinen Didgeridooladen unbedingt wieder eine CD von ihm holen, denn von der Schweiz aus hatte ich es bisher nicht geschafft. Auch nicht via amazon! Aber ach du Schreck! Der Laden war weg und keiner konnte uns sagen, wo wir CDs von ihm bekommen. In dem einzigen CDladen der Stadt im Stadtteil Casuarina haben sie ihn nicht einmal gekannt! Da hat Markus wohl zum Spass gesagt, ich solle ihm eine Email schreiben. Na gut! Gesagt, getan! Und ein halber Tag später habe ich bereits die Antwort: bin Dienstag und Mittwoch in Darwin, würde mich freuen euch zu treffen. Wwwwwaaaass? Öhm naja eine CD hätt's auch getan, bin schließlich kein Grouppie! Jetzt ein Rückzieher wäre ja auch doof! Naja, es war auf jeden Fall sehr angenehm ihn kennenzulernen und die CDs haben wir jetzt auch! Aber hört's euch doch selber mal an! (http://www.rawdidge.com/)

 

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